Maut-Stress in Europa
Das Auto ist gerüstet, Skier und Snowboard sind verstaut. In den Wintermonaten zieht es viele Deutsche auf die schneesicheren Pisten unserer Nachbarländer. Vor dem Ziel steht allerdings mit der Maut ein teurer, oft steiniger Weg.
Selbst Automobilclubs fällt der Durchblick schwer: Welche Bezahlsysteme gibt es? Wie teuer sind die Gebühren? Welche Strafen drohen? Wer sich vor der Reise nicht schlau macht, zahlt deftig drauf.
Wegezoll: zeit- oder streckenbezogen?
Vignette: Bulgarien, Österreich, Rumänien, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn lassen Autos nur mit Vignette ins Land. Mit Ausnahme der Schweiz haben Reisende die Wahl zwischen Jahres-, Monats- und Tagesvignette.
Die Eidgenossen verlangen für 14 Monate unverändert 38,50 Euro. In Österreich kostet die Jahresvignette für Autos jetzt 86,40 Euro. Der Preis für das Zwei-Monats-Pickerl liegt bei 25,90 Euro, das Zehn-Tages-Ticket kostet 8,90 Euro.
Über aktuelle Preise informieren die Automobilclubs. Die Jahresvignetten gelten vom 01. Dezember 2016 bis 31. Januar 2018. Mit den aktuellen Plaketten können Autofahrer also noch bis zum 31. Januar 2017 rollen.
Maut: Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Kroatien, Polen, Portugal und Spanien kassieren für die zurückgelegte Strecke. Eine Sondermaut wird in einigen Ländern für Tunnel, Brücken oder Pässe fällig.
Bezahlsysteme: vor Ort oder elektronisch?
Der Klassiker: Der Wegezoll wird an den Mautstellen gezahlt. Dabei ist Bares längst nicht mehr nur Wahres. Viele Länder akzeptieren an den Stationen ausschließlich Kreditkarten.
Auch in punkto Vignette hat sich einiges getan. Der Name E-Vignette sagt es schon: Das Papier wurde durch eine elektronische Plakette abgelöst, das lästige Kleben entfällt.
In Ungarn, Rumänien, der Slowakei und auf einigen Strecken in Italien wird dazu beim Kauf das Kennzeichen elektronisch erfasst und später auf der Strecke abgeglichen.
In Spanien, Frankreich, Polen, Portugal und Italien kommt man dagegen mit einem Transponder an Bord schneller ans Ziel. Autofahrer können damit reservierte Spuren nutzen. Die Ein- und Ausreise wird automatisch registriert und über das gewählte Zahlungsmittel abgerechnet.
Vignetten sind bei den meisten Automobilklubs oder in Grenznähe bei den Zollämtern, an Tankstellen oder Kiosken erhältlich. Transponder können wie auch Vignetten bei „Tolltickets“ geordert werden.