Glänzend verkauft sich besser
Für den Glanz sorgen in der Regel Innen- und Außenreinigung sowie die Lackaufbereitung. Quelle: ProMotor/Timo Volz.
Schön sauber, schön riechend, schön gepflegt. Augen und Nase entscheiden mit beim Gebrauchtwagenkauf. Laut DAT-Report 2017 lagen Aussehen und Design auf Platz drei der Kaufkriterien, gleich hinter der Zuverlässigkeit und dem Anschaffungspreis.
„Wer in die Optik investiert, kann einen bedeutend höheren Preis erzielen“, bestätigt Mirko Albrecht vom Bundesverband Fahrzeugaufbereitung.
Für den Glanz sorgen in der Regel Innen- und Außenreinigung sowie die Lackaufbereitung. Albrecht: „Die Fassade muss stimmen. Spezielle Leistungen wie Felgen-, Lack- oder Scheibenversiegelung macht man hauptsächlich für sich, nicht für den nächsten Besitzer.“
Für die Putzarie gibt es Profis. Die Fahrzeugaufbereiter haben Erfahrung, spezielle Reinigungsgeräte und Mittel. Albrecht: „Die größten Fehler machen ambitionierte Autobesitzer bei der Lackpolitur. Zurück bleiben Hologramme, Wolken, Politurreste in Ecken, Kanten und auf Kunststoffteilen.“
Adressen der Dienstleister sind im Internet unter www.bfa-net.de und www.kfz-meister-finden.de gelistet.
Und so kommt der Glanz auf und ins Auto – fünf Schritte zum Verkaufshit.
Fahrzeug- und Motorwäsche
Gegen den groben Dreck außen und im Motorraum helfen Hochdruck-, Vor- und Felgenreiniger. Mit weichem Schwamm und Autoshampoo bekommt das Fahrzeug eine schonende Handwäsche. Türkanten, Schweller und Motorinnenhaube nicht vergessen. Der Dampfstrahler entfernt alle Pflegemittelreste, danach ledern die Spezialisten das Auto trocken.
Kleine Reparaturen
Leichte Schrammen auf dem Lack können auspoliert werden. Gehen Kratzer oder Dellen tiefer ins Blech oder stört das Loch im Polster, hilft Smart Repair: Kleine Schäden werden kostengünstig ohne Teiletausch repariert. Die Grenze bei den Lackarbeiten zieht Mirko Albrecht, wenn der Bereich die Größe einer DIN-A5-Seite überschreitet. Die „Beulendoktoren“ helfen bei kleinen Dellen auf unbeschädigtem Lack. Wenig Reparaturmöglichkeiten haben sie bei Schäden an verstärkten Schwellern oder enganliegendem Seitenaufprallschutz.
Innenraumreinigung
Los geht’s im Kofferraum: Türkanten trockenwischen, saugen auch in der Radmulde. Innen wird von oben nach unten gearbeitet. Ein feuchtes Autoleder nimmt den Schmutz und schont den Fahrzeughimmel. Bei Polstern und Teppichen kommen Nass- und Trockensauger, aber auch Extraktions- oder Tornadoreiniger zum Einsatz. Der eine saugt Schmutz und Flecken feucht auf, der andere löst den Dreck mit hohem Druck und einer Reinigungsflüssigkeit. Für das Cockpit wählen die Profis gern auch das zuvor beim Scheibenputzen verwendete Leder. Albrecht: „Mit Cockpit-Spray bearbeiteter Kunststoff sieht nur kurz gut aus, ist speckig und zieht Staub an.“ Nun noch den Lüfter oder Heizer zum Trocknen ins Auto stellen, fertig. Hundehalter und Raucher wählen zusätzlich eine mehrstündige Ozonbehandlung, die desinfiziert und den üblen Geruch dauerhaft vertreibt.
Lackreinigung und -politur
Neuwertige Lacke sind mit Hartwachs ausreichend versorgt, leicht strapazierte vertragen eine feine Politur. Ist der Lack stark verwittert, schleifen die Fahrzeugaufbereiter die oberste Schicht im Mikrometerbereich ab und tragen auf die nun glatte Autohaut eine Versiegelungsschicht auf. Vorsicht bei Rundungen und Kanten: Hier kann man leicht durchpolieren.
Scheinwerferpolitur
Steinschläge, Regen, Schmutz und UV-Licht können die Kunststoffgläser mit der Zeit blind machen. Das moniert nicht nur der Sachverständige bei der nächsten Hauptuntersuchung, sondern das trübt vor allem die Sicht und gefährdet andere Fahrzeugführer. Dagegen hilft eine spezielle Scheinwerfer-Politur, gegebenenfalls zusätzlich eine Klarlackbeschichtung. Wenig Arbeit, große Wirkung.