Helfer in frostigen Zeiten
Das Anlegen von Schneeketten sollte vor dem Start in den Winterurlaub geübt werden. Foto: T.Volz/ProMotor.
Mit dem Frost kommt für viele Autofahrer der Frust. Reifen finden keinen Grip auf Eis und Schnee, die Scheiben sind von einem dicken Eispanzer umhüllt, und schlimmstenfalls macht die Batterie schlapp. Sieben Helfer für die freie Fahrt bei Minusgraden.
Starthilfekabel: Auch 2017 rangierten streikende Batterien in der Pannenstatistik mit knapp 40 Prozent wieder an der Spitze. Gut, wer für diesen Fall ein Starthilfekabel im Auto hat und auch weiß, wie die Pannenhilfe funktioniert. Als Gedächtnisstütze sollte die Bedienungsanleitung im Handschuhfach liegen.
Schneeketten: In den Bergen, aber vor allem da, wo sie mit dem Verkehrszeichen vorgeschrieben sind, gehören Schneeketten an Bord. Übung zuhause macht später den Aufzieh-Meister. Die Traktionshilfen gibt es als Seilzug- und Schnellmontageketten oder als Anfahrhilfen. Tempo 50 ist beim Fahren das Maximum.
Enteiserspray/Eiskratzer/Abdeckfolie: Nicht kratzen, sprühen! So lautet die Glas schonende Ansage. Enteisersprays bringen mit Alkohol das Eis zum Schmelzen. Eiskratzer sind zweite Wahl, besser helfen Abdeckfolien. Die Befestigung mit Gummibändern und Haken, Magneten oder Laschen ist manchmal fummelig, die Frontscheibe am nächsten Morgen aber garantiert eisfrei.
Antibeschlagtuch: Das Gebläse arbeitet auf Hochtouren. Noch schneller werden beschlagene Scheiben zusätzlich mit einem Mikrofasertuch oder einem Fensterschwamm frei. Bitte regelmäßig wechseln.
Scheibenfrostschutz: Dreck, Streusalz, Schneematsch – in keiner anderen Jahreszeit haben die Scheibenwischer mehr zu tun, wird mehr Scheibenreiniger verbraucht. Ein Kanister sorgt auf langen Strecken für Nachschub. Der Frostschutz sollte mindestens minus 25 Grad Celsius aushalten.
Handfeger, Klappspaten: Mit dem einen wird der Schnee vom Auto gefegt, mit dem anderen das Fahrzeug aus dem Tiefschnee freigegraben. Statt Handfeger wählen die Besitzer von Vans und SUVs Besen mit Teleskopstiel. So kommen auch kleine Leute an hohe Autodachlawinen.
Decke: Spätestens im winterlichen Stau ist die wärmende Decke eine Alternative zum laufenden Motor – insbesondere dann, wenn der Treibstoff knapp wird.
Das Auto auf den Winter vorbereiten
Der morgendliche Wetterbericht im Radio bekommt in der kalten Jahreszeit wieder größere Bedeutung. Ist es glatt? Liegt womöglich Schnee? Wer sein Fahrzeug frühzeitig winterfit
machen lässt, kommt entspannter durch den Winter. Viele Autohäuser und Werkstätten der Innung des KFZ-Handwerkes „Oberlausitz“ bieten dafür jetzt passende Winterchecks an.
Winterreifen: Wer jetzt noch nicht umgesattelt hat, sollte sich sputen und einen Werkstatt-Termin machen. Winterreifen sind die wichtigste Voraussetzung für sicheres Fahren. Mindestens vier Millimeter Profil sind empfehlenswert, damit die Reifen optimal greifen. Da bei fallenden Temperaturen auch der Luftdruck sinkt, ist es sinnvoll, diesen um 0,2 bar zu erhöhen und ihn regelmäßig zu kontrollieren.
Frostschutz: Die Spezialisten in der Werkstatt des Vertrauens kümmern sich beim Wintercheck um den Frostschutz für den Motor. Auch die Scheibenwaschanlage muss bei tiefen Temperaturen funktionieren. Wenn Salzmatsch auf den Straßen und eine niedrigstehende Sonne zusammenkommen, ist die Frontscheibe mitunter alle paar Minuten zu reinigen. Das klappt nur mit dem richtigen Winterscheibenreiniger und intakten
Wischerblättern. Außerdem muss die Scheibe natürlich auch von innen sauber sein. Wichtig: Funktioniert die Scheibenwaschanlage nicht oder ist sie eingefroren, kann die Polizei das genauso ahnden wie eine Fahrt mit Sommerreifen bei Glätte.
Batterie: Startet der Motor morgens etwas müde und hat die Batterie mehr als sechs Jahre auf dem Buckel, ist es Zeit für den Austausch. Die Werkstatt führt einen Batterietest durch, bevor der erste knackige Frost dazu führt, dass der Anlasser den Motor nicht mehr zum Anspringen überreden kann.
Türdichtungen: Der Klassiker bei Frost – sie frieren fest und können beim Öffnen der Türen einreißen. Dagegen hilft das Einreiben mit Hirschtalg, Silikon oder einem Gummipflegestift.
Dabei auch die Unterseite der Türen nicht vergessen.
Ausrüstung: Eiskratzer und Auftauspray sind unverzichtbar. Im Fußraum sollten nun Gummimatten liegen, damit sich die Nässe einfach ausschütten lässt und nicht in die Auslegeware sickert. Für längere Touren Wolldecke, Mütze und Handschuhe mitnehmen.
Und rechtzeitig nachtanken – wetterbedingte Staus können sich im Winter über mehrere Stunden hinziehen. Darauf sollte man vorbereitet sein.