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Gas-Autos – eine Alternative

Gas AutoAutos mit Gasantrieb können eine Alternative sein. Quelle: ®Visionaer/fotolia.com.

Elektromobile, Brennstoffzellen-Autos, Hybrid-Fahrzeuge – viel wurde und wird nach der Abgas-Affäre diskutiert und auf den Weg gebracht.

Der Alternativkraftstoff Gas hat sich mit der weiteren steuerlichen Förderung und den Umtauschprämien der Hersteller wieder ins Gespräch gebracht. Das sollten Interessenten wissen.

 

Gas-Autos verloren laut Kraftfahrt-Bundesamt in den vergangenen Jahren kontinuierlich Marktanteile. Am 01. Januar 2017 rollten in Deutschland 448.025 Fahrzeuge mit Flüssiggas (LPG) und 77.187 mit Erdgas (CNG).

Das waren fast zehn bzw. fünf Prozent weniger als vor drei Jahren. Der Anteil der Gas-Autos am Gesamtfahrzeug-Bestand betrug Anfang des Jahres noch nicht einmal 1,2 Prozent.
Im ersten Halbjahr 2017 erlebten Flüssiggas-Fahrzeuge allerdings einen Schub, geschuldet vor allem den Diesel-Eintauschprämien und der weiteren steuerlichen Förderung. Ihr Anteil wuchs um 38,3 Prozent zum Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Autogas (LPG) und Erdgas (CNG) werden steuerlich auch über das Jahr 2018 hinaus gefördert: Autogas jährlich um 20 Prozent abschmelzend bis 2022; für Erdgas-Fahrzeuge gilt die Ermäßigung bis 2024 im selben Umfang wie bisher, danach wird auch sie bis 2026 sukzessiv aufgehoben.

Gasbetriebene Fahrzeuge fahren schadstoffärmer als Diesel und schaffen die strengen Grenzwerte seit langem. Über 23 Prozent weniger CO2, 50 Prozent weniger Feinstaub und fast keine Stickoxide gegenüber Diesel-Fahrzeugen – das ist die Umweltbilanz von Erdgas. CNG punktet auch durch sein regeneratives Potenzial in Form von synthetischem Erdgas und Biomethan.

LPG ist ein Nebenprodukt der Erdöl-Produktion. Es reduziert den CO2-Ausstoß gegenüber Diesel-Fahrzeugen um über 20 Prozent, es entstehen nur halb so viel Stickoxide und fast kein Feinstaub.

Derzeit liefern sechs Autohersteller serienmäßig 23 Erdgas-Modelle. Mit den momentanen Rabatten sind die Preise vergleichbar mit denen von Benzinern. Ohne Rabatt amortisiert sich
der Kauf laut Birgit Maria Wöber vom Beratungsunternehmen gibgas.de ab 10.000 Kilometer.

Die Förderung der Energieversorger von CNG-Fahrzeugen ist deutlich zurückgegangen. Dafür sponsern einige Autohersteller den Kauf der Alternativen.

Nach Angaben des Deutschen Verbandes Flüssiggas (DVFG) werden aktuell rund 60 verschiedene Autogas-Modelle in Europa angeboten. Interessenten werden fündig bei Dacia,
Ford, Hyundai, Lada und Opel.

Der DVFG ist zuversichtlich, dass die Automobilhersteller auf dem deutschen Markt zukünftig mit mehr Modellen auf das gestiegene Verbraucherinteresse reagieren werden.
Fahrer von Erdgas-Autos können deutschlandweit an 900 Tankstellen zapfen. Das ist in Anbetracht der Reichweite von durchschnittlich zirka 500 Kilometern mit Erdgas nicht viel.

Birgit Maria Wöber: „Wichtig ist die Versorgung vor Ort und in der Umgebung.“ Wer viel unterwegs ist und häufig ins Ausland reist, sollte sich das Netz vorher anschauen.
Autogas-Fahrzeuge haben mit den über 7.100 Tankstellen deutschlandweit mehr Glück.

Auch die europäischen Nachbarn bevorzugen vielfach Autogas. Das Tankstellennetz ist besonders in Frankreich, Italien, Polen oder Tschechien flächendeckend.

Fast jeder Benziner – mit Ausnahme einiger Direkteinspritzer – kann mit einer LPG-Anlage ausgestattet werden. Den Umbau erledigen dafür zugelassene Fachbetriebe der Innung des
KFZ-Handwerkes „Oberlausitz“, danach erfolgt eine Abnahme und die Eintragung in Fahrzeugbrief und -schein.

Die Ausstattung eines Diesels mit einer LPG-Anlage ist hingegen sehr aufwändig und lohnt angesichts des niedrigen Diesel-Kraftstoffpreises auch nicht.
Einen Beitrag für die Umwelt leisten Gas-Autos allemal. Auch Fahrverbote müssen die Besitzer nicht fürchten. Ob sich der Kauf oder die Umrüstung lohnt, hängt außerdem vom
Kraftstoffverbrauch des Fahrzeuges, von der jährlichen Kilometerlaufleistung und der Tankstellensituation in der Region ab.